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Chernomorets Burgas – Sportist Svoge 3:0 (3:0)

am 29.08.2009, Sportkomplex Lazur Naftex, Bulgarien , A-Liga, 2.000 Zuschauer

Sommerurlaubsabschlusstour Ende August 2009. Als Sonne – Sommer - Strandfamilienziel wurde dieses Jahr die bulgarische Schwarzmeerküste auserkoren. Ein mir bisher unbekanntes Gebiet, aber nach dreimal Mallorca musste jetzt auch einmal was Neues her. Per Umsteigeflug über Hannover wurde danach der Hauptflughafen der Schwarzmeerküste in Burgas angeflogen und erreicht. Dieser wurde dann auch weit nach Mitternacht erreicht und dann hieß es erstmal einige Tage Meerfeeling einatmen und sich dem Land und den Leuten hingeben. Kultur wurde ebenso abgehakt und auch viel Wasserspaß war in den Tagen vor dem Spielwochenende der bulgarischen A-Liga dabei, sowie die eine oder andere Leer-Stadion Besichtigung in den Umgebungsorten. Am Wochenende sollte dann der vorab bestellte Leihwagen für die Stadionfahrten nach Burgas und Varna ins Hotel geliefert werden, aber was irgendwie im Sonnenstrandchaos nicht weiter überraschte – dieser kam einfach nicht. Man hätte jetzt auch auf ein x-beliebiges Gefährt auf der Strasse zurückgreifen können, ist das aber auf der Strasse von fliegenden Händlern immer so eine Sache. Und ein anderer Vollversicherter Wagen wäre auch an die 100 Lev (gut 50 Euro) je Tag gegangen. Die Tage zuvor stieß man aber auch auf Dimitri Dimitrov , den Taxifahrer vor Ort, mit dem man bei einem Kaffee zuvor schon über Fußball da und dort plauderte, da er auch schon viel in Europa rumgekommen war und daher über gute Deutschkenntnisse verfügte. Da er eh immer am selben Standort zu finden war, konnte man mit ihm gut einen Spezialtarif für die nächsten 2 Tage und dessen 2 Spiele aushandeln. Ich denke er war glücklich über zwei für einen bulgarischen Touristentaxifahrer recht lukrative Fahrten, und ein anderer Leihwagen inklusive der notwendigen Versicherungen über das Hotel hätte mich ebenso gut 200 Lev für das Wochenende von jetzt auf gleich gekostet. Und da bei Dimitri dann weder Benzin noch langwierige Ortskunde der beiden dritt- bzw. viertgrößten Städte anfielen, bildeten wir für 2 Tage ein Hopping - Gespann für den Lazur Sportkomplex in Burgas und das Ticha Stadion in Varna. Er fuhr und wartete während der Spiele. Ich genoss die Landschaft und weißte per Internetunterlagen die Himmelsrichtungen zu den Stadien. In Burgas lag das neu renovierte Stadion im Norden der Stadt ziemlich direkt an der Einfallstrasse des Sonnenstrandes. Dieses Stadion wurde in den letzten Jahren auf europäischen Standard umgebaut und war erst letzte Woche Spielort des Konkurrenten aus Varna im UefaCup Duell gegen den PSV Eindhoven. Vier vollversitzplatzte Tribünen sorgten für den notwendigen Standard und auch ein getrennter Gästesektor ist vorhanden. Die beiden Haupttribünen sind zudem auch voll überdacht und auch eine 1A Videowall erster Güte ist vorhanden. Also ein Topground für den vorhandenen Erstligaklub Chernomorets (Schwarzmeer) Burgas. Da man bereits eine Stunde vorher am Stadion war, war der Eintritt über den Vip-Parkplatz als Tourist problemlos da sich die Offiziellen vor Ort mir gegenüber mehr als freundlich verhielten und irgendwie auch erfreut waren über Interesse an ihrem Verein. Einige andere meist englische Touristen verirrten sich zwar auch nach und nach hierher, aber auch der einheimische Zuseherzuspruch war eher mäßig. Dies lag aber nicht nur an Desinteresse sondern auch an den Preisen und der immer noch vorhandenen Geldknappheit der bulgarischen Durchschnittsbevölkerung. Monatseinkommen von ca. 300 Lev im Monat sind keine Seltenheit und ganz normal. Daher setzen viele Bulgaren weiterhin landläufig auf viel Selbstversorgung und müssen trotz EU jede Münze dreimal umdrehen, ehe diese ausgegeben wird. Daher wohl auch die Freundlichkeit den Ausländern gegenüber. Diese bringen viel Geld ins Land und sichern auch viele Arbeitsplätze besonders in der Reisewirtschaft. Viele, besonders ältere Einheimische, versammelten sich so vor den Stadiontoren und Zäunen und verfolgten das Spiel von außen heraus. Groß dagegen hatte da eh niemand was, aber Eintritt wurde auch zur Pause hier niemanden für lau gewährt. Gescheiter wäre es da gewesen eine Stunde vor Beginn hier gewesen zu sein. Denn da waren alle Stadiontore offen und kontrolliert hat auch noch niemand. So hätte man sich auch die billigste Karte um 7 Lev sparen können (einige agilere Jugendliche wählten diesen Weg!) und das Spiel von innen verfolgen können. Gut 2.000 werden es dann aber dann doch gewesen sein, um die von Krasimir Balakov betreute Elf im Spiel Svoge unterstützen zu können. Denn sportlich sind die beiden Schwarzmeertruppen von Burgas und Varna aufgrund des guten finanziellen Hintergrundes immer recht gut vertreten. Die Wirtschaft aufgrund der Küste (Hafen, Flughafen, Meer..) recht gut und der der Hauptstadt nur unwesentlich hinterher. Burgas machte mit den Gästen am Kunstrasenfeld auch recht rasch in der ersten Halbzeit kurzen Prozess. Dreimal zack-zack-zack 3:0 Pausenstand und aufgrund mangelnder Motivation auch zugleich der Endstand. Supporttechnisch waren gut 200, meist Jugendliche, Stehplatzfans gut bei Stimme und sorgten fast 90 Minuten für Dauergesang für das heimische Team. Gästefans waren keine vorhanden, die Reise für Svoge Fans wohl zu teuer bzw. zu kompliziert an die Küste. Balakov und Co. konnten sich somit über einen leichten Dreier freuen und bezogen hinter CSKA aus Sofia wieder Rang 2 in der Tabelle. In der Dunkelheit der vor einiger Zeit hereingebrochenen Nacht traf man sich dann wieder mit Dimitri am Treffpunkt und fuhr die Küste wieder rauf um sich nach einer Nachtruhe wieder vor Ort in Neu Nessebar zu treffen für das nächste Spiel, diesmal in Varna.

 

 

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