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Hallescher FC - 1. FC Magdeburg 1:0 (1:0)

am 08.03.2009, Kurt Wabbel Stadion, Deutschland, Regionalliga Nord, 10.500 Zuschauer

Nach der gemütlichen Anfahrt von Hof erreichte man Halle gegen 19.00 Uhr abends. Genug Zeit um noch Proviant und Sprit aufzunehmen um am nächsten Morgen entsprechend vorbereitet den Tag starten zu können. Denn sonntags ging’s dann rund im Süden Sachsen-Anhalts. Das Bundeslandderby Hallescher FC gegen den 1. FC Magdeburg stand heute am Programm, der eigentliche Grund dieses Wochenendausfluges. Den Vormittag vertrieben wir uns noch gemütlich im Hallenser Zoo, ehe wir uns kurz vor Mittag Richtung Kurt Wabbel Stadion aufmachten. Zwei Stunden vor Spielbeginn war noch gemütlich ein Parkplatz zu ergattern ehe auch hier rund ums Stadion alles dicht gemacht wurde. Die FCM Fans reisten großteils per Sonderzug nach Halle. Davor rief man bereits vorab zu einem Chorteomarsch vom Hauptbahnhof Halle zum Stadion auf. Zu diesem fanden sich gut und gerne 2000 Awayfans ein und marschierten in ihren Farben Blau und Weiß zum Stadion, die üblichen Mätzchen hüben wie drüben inklusive. Natürlich auch massenweise Polizei am Start. Der Marsch endete überhaupt erst gut 20 Minuten vor Spielbeginn am Stadion was die Klubs dazu bewegte erst 15 Minuten später anzupfeifen, da einfach noch zu viele Menschen beider Fanlager noch nicht im Stadion waren. Von unseren Haupttribünen Seitenplätzen hatten wir die Kurven dann perfekt im Bild und in Erwartung dieses Derbys um die Tabellenspitze. Die HFC Kurve (unterstützt von Lokfans aus Leipzig) hatte eine feine Choreographie für dieses Derby vorbereitet. Am Zaun wurde ein Spruchband „König schlägt Bauer“ präsentiert. Dazu darüber passend in den Farben zwei Schachfiguren in Rot und Blau die dies auch bildlich darstellten. Links und rechts davon noch rotweiße Plastiküberziehbanner. Magdeburg hatte Probleme beim Anmelden der Choreo und wollte keine Änderungen akzeptieren. Deshalb wurde diese gleich ganz fallen gelassen, so die Erklärung von Eingeweihten, wenn es so stimmt. Ansonsten wohnten fast 11.000 Fans diesem Viertligakick bei, eine Rekordkulisse für das altehrwürdige-oldstyle KWS in Halle. Für beide Teams galt zudem verlieren verboten will man den Kontakt zu Kiel halten und weiter um den Titel mitspielen. Entsprechend motiviert gingen die Kurven und später auch die Kicker zu Werke. Magdeburg bekam aus Halle 3.000 Karten zugeteilt. Diese waren natürlich ratzfatz verkauft in der Landeshauptstadt. Und somit war einiges los in der Gästekurve. Aber auch der HFC Block ließ sich nicht lange bitten und lieferte ebenfalls tolles Supportprogramm. So das das Duell auf den Rängen als feines Unentschieden gewertet werden kann. Bis zur Pause blieb auch alles soweit „normal“ in den Kurven. Sportlich konnte der HFC bereits in Hälfte 1 den ersten Treffer des Spieles scoren und ein Stadionauszucker vom Feinsten war die Folge. Der Beginn der zweiten Halbzeit hatte es dann auch in sich. Halle zeigte erstmal eine dichte Doppelhalterparade und als dann der Schiri das Spiel freigeben wollte wurde in der Magdeburger Gästekurve dichter Rauch gezündet, der das Spielfeld etwas einnebelte. Die Halle-Ultras ließen sich nicht lange bitten und fackelten ebenfalls sogleich einige Bengalen ab. Feine Bilder meiner Meinung nach und eines Derbys würdig. Zudem wurden am Zaun hängend einige Nettigkeiten ausgetauscht. Nur der Unparteiische kannte keinen Spaß und schickte die Teams wieder in die Kabine, welche erst nach 10 Minuten wieder das Spielfeld betraten. Das Spiel blieb danach flott und der HFC erzielte das meiner Meinung nach reguläre 2:0. Der Schiedsrichter sah es anders und gab den Treffer nicht. Dann folgte die 72. Spielminute, wie aus dem nichts tauchte in einem Magdeburger Seitenfanblock ein Ordner (!) auf und entfernte einen Gästefan unsanft bei einem Scharmützel von einem Wellenbrecher per Stoß in Richtung Spielfeldzaun. Der unbedarfte Gast flog gut 5-6 Meter Kopf voran gegen den Zaun und auf den Betonboden. Danach ging’s rund im Wabbelstadion. Der Fan wurde gerächt und der Ordnern entsprechend behandelt. Die behelmte Polizeieinheit marschierte auf und stürmte den Block von unten. Die aufgebrachte Ultraecke der Magdeburger montierte derweil einen gezogenen HFC-Fanatics Fetzn am Gästezaun und setzte diesen mittels Bengalen in Brand. Auch Leuchtstifte Richtung Polizei und Gegengerade folgten. Einzelne Hallenser übersprangen den Zaun und sondierten die Lage. Der Schiedsrichter schickte die Teams wieder in die Kabine und ein großes Aufgebot an Ordnern trennte großräumig am Spielfeld die aufgebrachte Menge. Der Krankenwagen transportierte den vom Ordner verletzen Fan auf der Laufbahn ab, was dem „Ordner“ widerfuhr entzieht sich meiner Kenntnis (er soll aber laut Gerüchten Leipziger Hintergrund haben). Einiges an Rauch ging noch hoch und auch der gezogene Fetzn fackelte lichterloh ab. Wieder dauerte es gut 15 Minuten bis der Schiri wieder den Platz betrat. Beim nächsten Vorfall wollte er dann sowieso abbrechen. Trotzdem gelang es die letzten 17 plus 3 Minuten zu Ende zu spielen. Eine rote Karte für Halle brachte den FCM dann noch mal auf Spur, aber mehr als ein Stangenfreistoß in der Nachspielzeit war nicht mehr drin. Der HFC gewann das dritte Derby in Folge und bleibt erster Verfolger von Holstein Kiel. Magdeburg hingegen vorerst mal raus aus dem Titelrennen. Es blieb der Eindruck eines sehr feinen Derbys und die Vorfreude auf 750 Kilometer Heimfahrt sonntagabends. Doch sogar noch rechtzeitig zu UBahn Zeiten wurden auch das geschafft und ein weiteres unterhaltsames Wochenende war zu Ende.

und ein Programm gabs auch noch dazu :

 

 

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