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Fortuna Köln - 1. FC Köln 4:2 (3:0)

am 05.10.1998, Müngersdorfer Stadion, Deutschland, 2. Bundesliga, 41.000 Zuschauer

 

Aufgrund des Abstiegs des FC gab´s erstmals seit 15 Jahren wieder ein Derby in der Domstadt um die Nr. 1 in Köln (damals aber im Pokalfinale und nicht in der Liga). Das durfte ich mir keinesfalls entgehen lassen und stopfte mich in einen übervollen Zug von München nach Köln. Die Nacht durfte ich am Gang verbringen, da wirklich jeder Platz im Zug vorreserviert war, toll! Mit mehr als roten Augen stand ich dann vollbepackt um 7.00 Uhr früh vorm Kölner Dom, es regnete und war saukalt. Also schnell ab in die Jugendherberge zum Schlafen und Duschen. Nachmittags fuhr ich dann in die Südstadt um mir die eigentliche Heimstätte der Fortuna anzusehen (für das Derby verzichteten sie sozusagen aufs Heimrecht und wechselten nach Müngersdorf in die viermal so große Arena). In der nahen Geschäftsstelle besorgte ich mir dann gleich ein Ticket im Fanblock der Fortuna (was anderes, halbwegs preiswertes gabs auch nicht mehr). Also auf nach Müngersdorf, wo bereits einiges abging. Der FC war zahlenmäßig der Fortuna ca. 70/30 % überlegen und sorgten auch für eine tolle Stimmung in der Südkurve. Auch eine gelungene Zettelchoreographie (Farben des FC eingefügt in das Abbild des Kölner Doms und des Rheins ergänzt durch zwei Überollfahnen) ergab ein würdiges Bild für das Derby. Von den Fortunen gabs auch eine Zettelchoreographie, aber wesentlich kleiner (aber immerhin). Es entwickelte sich gleich von Anfang an ein rassiger Schlagabtausch in dem der FC alle Chancen vergab und die Fortuna durch einen krassen Abwehrfehler von Hutwelker zum billigen 1:0 kam. Dadurch gestärkt drehten sie gleich weiter auf, vergaben noch zwei Chancen ehe das 2:0 fiel – Lochpass, Lupfer - Tor! Die Stimmung in der Nordkurve der Fortuna schwappte nun über, und es gab zu zahlreichen Spruchbändern den „Kölle Alaaf“ Die FC-Fans trauten ihren Augen nicht. Die Spieler des FC setzten sich dann in der Hälfte der Fortuna fest doch kamen an der sicheren Abwehr selten bis nie vorbei! Und Sekunden vor dem Pausenpfiff schien dann das Undenkbare wahr zu werden. Der FC ließ sich auskontern und Thomas Brdaric der schon das 1:0 erzielt hatte, lief der Abwehr davon und wie bei Tor 2 - Lupfer - Tor! 3:0! Pause. Ein Riesenpfeifkonzert verabschiedete die FC Profis. Nach der Pause gab es lange keine Höhepunkte ehe der eingewechselte Holger Gaißmayer erstmals die Abwehr der Fortuna überwinden konnte. Doch schon 5 Minuten später erstickte die leise Hoffnung der FC Fans, da Rainer Schütterle eine schlechte Kopfballabwehr volley ins Tor knallte. Es gab „einer geht noch rein“ und wieder den „Kölle Alaaf“ - und zwar nicht von den Fortunen. Die launischen FC Fans hatten von ihrer Truppe die Nase voll und sangen „Scheiß Millionäre“ und „Ihr macht den Verein kaputt“. Für die Fortuna war es wohl der größte Tag ihrer Vereinsgeschichte seit dem Pokalfinale vor 15 Jahren, da änderte auch das 4:2 durch den zweiten Gaißmayer Treffer nichts. Nach dem Spiel gabs für die Fortuna Spieler viel Applaus, für die FC Stars eine frostig, heiße Verabschiedung am Einfahrtstor des Mannschaftsbusses der von hunderten FC Fans belagert wurde (endlich konnte ich das auch mal live erleben). In dieser Form gibt’s für den FC sicher noch einige Stadtderbys mit dem kleinen Bruder aus der Südstadt.

 

 

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