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SC Paderborn – Fortuna Düsseldorf 0:0 (0:0)

am 20.12.2008, Arena Paderborn , Deutschland, 3.Liga, 13.200 Zuschauer

Denn im beschaulichen Paderborn sollte heute 4 Tage vor Heiligabend das Spitzenspiel der dieswöchigen Drittligarunde über die Bühne gehen. Der SC Paderborn empfing nämlich niemand geringeren als die Fortuna aus Düsseldorf in der ersten Rückrundenrunde noch vor dem Jahreswechsel. Es war zudem das Spiel des Tabellenführers und Herbstmeisters der dritten Leistungsstufe gegen einen direkten Aufstiegskonkurrenten. Tabellenführer war aber nicht die große Fortuna, sondern der eher kleiner aufgestellte SCP. Doch auch mit den dort vorhandenen bescheideneren Mitteln wird derzeit wieder sehr guter Fußball geboten in Paderborn. Man hat den Abstieg aus der zweiten Liga gut weggesteckt und strebt den Wiederaufstieg an. Zudem ist nach jahrelangem Streit um diverse Finanzierungsprobleme und Bewilligungen um das neue Stadion in Paderborn das Projekt neue „Arena“ endlich abgeschlossen worden. Das alte Löns Stadion hat ausgedient und dient jetzt nur mehr einer Footballmannschaft als Heimstätte, auch schade. Das Fußballvereinsleben des SC Paderborn spielt sich nur mehr in der neuen Arena ab. Diese befindet sich zwar jetzt etwas näher am Stadtzentrum, liegt aber trotzdem auch außerhalb der Paderborner Stadtgrenzen, wie das alte Lönsstadion auch schon. Meine Anreise selbst erfolgte aus dem Osten per DB via Hannover und einer 2 Stunden S-Bahnfahrt durch die deutschen Landen über Hameln nach Paderborn HBF. Dieser erwies sich aber nicht gerade als Kapazunder ähnlich wie Ingolstadt. Da die Fortunen aber noch nicht wirklich in Paderborn eingefallen waren, ergatterte man noch eines der spärlichen vorhandenen Schließfächer. Wenig später kamen die Düsseldorfer Massen dann aber so nach und nach ebenfalls hier an, so dass der Bahnhof stoßweise aus allen Nähten platzte. Kein Wunder hatten sich doch gut und gerne 3.000 Anhänger von F95 Karten besorgt um ihre Mannschaft beim Spiel gegen den Ligaersten zu unterstützen. Um zum Stadion zu gelangen wurden dann alle so nach und nach per Shuttlebus zum Arenagelände transportiert, dass auch hier und heute wieder eine kleine Hundertschaft an Polizei im Einsatz war versteht sich natürlich von selbst, wer mit den derzeitigen deutschen Sicherheitsverhältnissen seit der WM 2006 vertraut ist. Aber wie nicht anders zu erwarten verlief alles soweit problemlos, irgendwelche Auseinandersetzungen konnten nicht ausgemacht werden, auch wenn wieder der eine oder andere Falschpinkler zur Kasse gebeten wurde, damit der große Einsatz auch seine Rechtfertigung hat. Bereits mit Stadionöffnung wurden die beiden Fanblöcke hinter den Toren gut besetzt. Aufgrund, wie oben bereits erwähnt, des hohen Gästeaufkommens hatten die Fortunen vom Verein Paderborn fast die gesamte Nordtribüne bekommen. Daneben gab es dann noch einen Pufferblock, der dann eben genauso groß gehalten wurde wie jener der Paderborner die dann noch ins letzte Eck der Nordkurve gedrängt wurden. Heute ein eher undankbarer Platz soweit man Paderborner ist. Gegenüber auf der Heim-Südkurve war heute auch kein freier Fleck mehr zu erblicken. Alle aufgelegten Stehplatztickets dürften wohl auch hier für dieses Spiel über den Ladentisch gegangen sein. Auf den Geraden Ost und West blieben dann auch noch einige Restplätze frei, so dass trotz allem heute nicht „ausverkauft“ gemeldet werden konnte. Bei einem Fassungsvermögen von offiziell 15.000 waren es heute 13.200 Zuseher, auch der Pufferblock für den extra vergrößerten Gästebereich verschlang etwas an Kapazität. Zu erwähnen wäre noch das die Bauweise des Stadions zwei Eigenheiten aufzuweisen hat. Erstens ist der Zugang zu allen Blöcken sozusagen im Erdgeschoß, dazwischen sind die üblichen Imbissbuden, Toiletten, etc. Erst über diesem Erdgeschoß darüber befinden sich die Zuschauerränge, als gut 3 bis 4 Meter über dem Spielfeld, so dass keiner der Fans auch nur annähernd in Rasenhöhe sitzt. Man feuerte sozusagen immer von oben herab an. Einerseits gut für den Überblick, anderseits fehlt halt die totale Nähe zum Spielfeld etwas. Ein kleiner Sicherheitsabstand ist also mehr vorhanden als in anderen Schuhschachteln der neuen Quadratbauart. Denn zwischen dem oben erwähnten Erdgeschoß und dem Spielfeld befindet sich noch zusätzlich ein 2,5 Meter hoher blickdichter Zaun, weshalb von unten also mal gar nichts geht. Die zweite Eigenheit ist das hoch über den Rängen aufgesetzte Dach, welches sich deutlich höher über dem Zuschauerraum befindet als normal. Hier wurde bereits an eine, falls notwendig, Erweiterung nach oben gedacht. Denn man weiß ja nie (man lese nach bei der TSG Hoffenheim) wie weit man nach oben Streben kann. Besser halt mal vorher dran gedacht als nachher schlecht ausgesehen. Bereits beim Einlaufen der Teams zum Aufwärmen gaben die Stimmungsblöcke hinter den Toren einen guten Lautstärkepegel ab. Mit Vorteilen für die Supporterprobten Fortunen. Es beteiligten sich dort einfach mehr Leute aktiv an der Unterstützung in der Gästekurve, war aber auch keine wirkliche Überraschung. Zur Provokation gab es vom Ultras Block gleich mal einen „Schweine – Kühe – Paderborn“ Chant in Richtung Südtribüne. Was dort aber gekonnt mit einem „Spitzenreiter, Spitzenreiter, Spitzenreiter“ Gesang abgewehrt wurde. Unentschieden also vor Anpfiff des Spiels, das auch auf der ziemlich überdurchschnittlichen dimensionierten Business und Viptribüne heute viel Anklang fand. Auch unser in Wien sehr unglücklich agierende Georg Koch, als Ex Fortune, war heute nur einige Plätze von mir entfernt im gut abgeschotteten Bereich der wichtigen Persönlichkeiten, zu der ich natürlich nicht gehörte mich aber nahe ranschwindeln konnte. Für ein persönliches Gespräch hat es aber nicht gereicht. Ja und jetzt wurde schon soviel getippt und noch kein einziges Wort über das Spiel an sich verloren. Die Begründung dafür ist aber auch einfach. Es war ein typisches Nullnummernspiel bei der nur die Ausgangslage wirklich spitze war. Ansonsten neutralisierten sich die beiden Aufstiegsaspiranten fast über die gesamten neunzig Minuten. Die Torschüsse und Chancen beider Teams konnte man an einer Hand abzählen. Der Rest war einfach ein völlig zerfahrener Kick in dem es sicherlich x-fach mehr Fehlpässe als gute Kombinationen gab. Kein Team hatte jemals wirklich richtig Linie drin und man hatte den Eindruck dass man eher versuchte mal hinten die Null abzusichern und vorne auf Gott zu hoffen. Dieser erhörte aber weder einen Spieler noch die 13.200 Zuseher. Und selbst der Schiedsrichter hatte nach, aber ganz exakt 90 gespielten Minuten, auf die Sekunde genau die Faxen dicke und schickte alle ohne Nachspielzeit sofort in die Weihnachtspause. Schade, dass hier und heute uns allen Tore verwehrt wurden. Es hätten diese zu einem waren Spitzenduell einfach dazu gehört. Supporttechnisch hatten die zahlreichen Gästefans aber die Nase vorne, so ehrlich muss man sein. Dafür hat Paderborn weiter sportlich die bessere Bilanz abzugeben. Platz 1 in Liga 3, ein nettes Weihnachtsgeschenk für alle denen der SCP am Herzen liegt. Auch ich beschloss mit dem heutigen Spiel das Fußballjahr 2008 und machte mich wieder per Bummelbahn zurück nach Hannover und von dort per Nachtzug zurück nach Wien. Weihnachten kann somit kommen. Auf ein Neues dann im hoffentlich ebenso erlebnisreichen Fussballjahr 2009 mit neuen Stadien und Geschichten.

 

 

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