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am 06.02.2008, Wembley Stadium, England, Testspiel, 86.857 Zuschauer
Zwei Tage nach Jena stand bereits der nächste Tagesausflug am Programm. Diesmal einer für welchen einiges mehr an Zeit für die Vorarbeit investiert werden musste als normal. Es sollte nämlich in kein geringeres Stadion gehen als jenes welches die Engländer als „(new) Home of football“ bezeichnen. Also ins (Neugebaute) Wembley Stadium in Englands Hauptstadtmetropole London. Die Flüge waren zu halbwegs hopperfreundlichen Konditionen rechtzeitig erhältlich. Die Karte hingegen, selbst für diesen Freundschaftskick, war dagegen etwas „typisch britisch“ teurer also normal. Aber eigentlich muss man ja froh sein überhaupt für ein Englandländerspiel eines zu bekommen, da ja quasi jeder FA Senior Team Kick ja sowieso von vornherein immer sold out ist. Also nicht lang gekleckert und die 40 Pfund plus Spesen abgedrückt und so stand man dann zur Mittagszeit des heurigen Aschermittwochs einige Jahre nach dem Wales Trip wieder auf britischem Boden. Die altbekannten Sehenswürdigkeiten wurden bewusst ausgelassen, da ein halber Tag dafür sowieso viel zu kurz ist und es meiner Meinung ja nach fast ein Frevel wäre hier ein Sight den anderen gezielt vorzuziehen, dann allein dafür kann man hier ja Tage verbringen ohne das Langeweile aufkommen würde. Im Gegensatz zu vielen anderen bereits besuchten (Haupt-)städten. Also beschränkte ich mich auf Stippvisiten der Stamford Bridge, wo der Fotografeneingang sperrangelweit offen stand. Einem Abstecher zum Craven Cottage und einem Abschlussbesuch des alten Highbury von Arsenal. Von diesem steht wirklich nicht mehr viel und nur mehr marginale Reste erinnern hier an die Fussballsspiele der Vergangenheit. Die Zukunft der roten Nordlondoner liegt keine halbe Meile westlich im Emirates Stadium. Dieses gab sich aber innen zugeknöpft und wurde dann halt nur aussen umrundet. Das wars dann mit dem halben Tag als Vorspiel. Rechtzeitig zur peak hour quetschte man sich von Arsenal in den Tubes nach Wembley Park. Einer der Hauptstationen des neuen Wembley der Londoner Underground. Bereits 3 Stunden vor Spielbeginn trabte ich erstmals den Weg zum Wembley hinunter um fototechnisch noch die letzten Sonnenstrahlen somit nützen zu können. Dies war auf jeden Fall gut gewählt, denn auch Gedrängetechnisch hielt sich vor dem Spiel alles soweit in Grenzen. Es folgte auch hier die obligatorische Umrundung und danach noch britisches Kulinarium. Das Stadion selbst ist ja von aussen wirklich beeindruckend. Aber das Geld musste wurde für den Bau ja quasi abgeschafft werden, ein normaler Verein könnte sich so einen „Giganto“-Bau mit diesen massiven Finanzmitteleinsätzen wohl kaum leisten. Innen ebenso, wenn man bedenkt was alles hinter den Sitzreihen im Körper des Stadions ist und verbaut wurde. Aber auch allein die knapp 90.000 Plätze auf bis zu 4 Rängen ringen pure Anerkennung ab. Aber trotz allen Lobes ist es halt jetzt doch auch mehr eine Arena geworden als ein Fussballstadion geblieben. Drinnen Plastikessen und McDonaldsfeeling an den Buffets. Viel Merchandise an jeder Ecke innen und aussen und natürlich auch Vip Bereiche in was weiss ich wie vielen Abstufungen ohne Ende. Egal, als die Spieler dann zur Hymne einliefen stellts einem dann doch die Haare auf wenn 85.000 Engländer Gas geben und besonders dann wenn sie ihre Hymne inbrünstig intonieren. Dazu gabs noch die obligaten Zettelchoreos der Nationalfahnen organisiert von den Englandfans. Dann gut 10 Minuten Support ehe es auf und ab ging mit der Stimmung. Es war wechselhaft, manchmal laut, dann wieder so leise das man die Ballbuben hätte husten hören. Die übergenauen Stewards mit dem „remain seated“ Komplex tragen da natürlich das Ihre dazu bei. Auch im Schweizer Sektor wurde da durchgegriffen. Zu bejubeln gab es jedenfalls dann 3 Treffer, 2 für England und einen für die Schweiz. Somit war für jeden was dabei und Capello hatte im ersten Spiel als neuer Trainer auch einen Sieg. Und somit wohl ein paar ruhigere Wochen. Für die Schweizer Fans wars ein gelungener Ausflug und auch ich war zufrieden ob des Gesehenen. Ich denke nämlich nicht das sich stimmungsmässig das irgendwie entscheidend ändert bei einem anderen Kick hier. Aber einmal ein Spiel hier vor voller Kulisse, das sollte man schon mal gesehen haben finde ich. Der finanzielle Einsatz wars meiner Meinung hier schon mal auch wert. Nach Abpfiff wurde es dann noch richtig bunt wenn 90.000 gleichzeitig heimwollen. Ich stand vom Stadion in der längsten Schlange der Welt cirka gut 600 Meter bis zur U-Bahnstation in einer einzigen Menschentraube. Trotz guter Organisation dauerte der Spass fast eine gute Stunde allein vom Stadion zum U-Bahneingang. Aber da es weder vorne noch hinten andere Möglichkeiten gab nahm auch ich britisches Extremanstellen nach diesem Spiel in Kauf. Aber wer weiß, ob man das überhaupt noch jemals ein zweites genießen kann und wird …
zusätzlich gabs noch ein Programmheft:
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