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am 21.05.2010, Richmond Park, Irland, Airtricity League of Ireland, 2.500 Zuschauer
Pfingstwochenende in Dublin, perfektes Wetter und trotz Vulkan perfekte Reisebedingungen für den Länderpunkt Irland. Der Air Lingus Flug wurde bereits im Winter dazu gebucht um das ganze auch noch preislich im Rahmen halten zu können. Leider ist es ja in Irland meist so, dass die komplette erste Liga geschlossen freitags zu spielen pflegt, so auch an diesem Wochenende. Sprich eine Doppelung zweier Spiele der obersten Liga fiel leider aus. Und das Zweitligaspiel sonntags fiel dann auch letztendlich ins Wasser, Erklärung dazu später. Jetzt hieß es erstmal die gut 2 ½ Stunden Flug von Wien nach Dublin zu überstehen, welcher letztendlich mit einer Stunde Verspätung über die Bühne gebracht werden konnte. Danach noch der Transfer zum Hotel am Nordende von Dublin zwischen Flughafen und Innenstadt und dann war das meiste schon geschafft. Das Hotel selbst lag in unmittelbarer Nähe zum Croke Park, dem fünftgrößten Stadion Europas für diverse Gaelic Sport Veranstaltungen Irlands. Derzeit auch Ausweichquartier der irischen Fußballnationalmannschaft, aufgrund des Neubaus des Lansdowne Road Stadiums im Südosten der Stadt. Dieses ist aber bereits in der Abschlussphase des Neubaus und wird bereits im Sommer wieder bezogen, sprich die Gastspiele des Fußballs haben schon wieder ein Ende gefunden im Croke Park zu Dublin. Trotzdem ein beeindruckender Bau und eine nette Wohnatmosphäre. Viel Zeit blieb aber nicht an diesem Freitagnachmittag, da man ja bereits abends das Spiel der Airtricity League of Ireland am Programm hatte. Auswahl wäre ja genug gewesen zwischen drei zeitgleichen Spielen. Jenes von den Shamrock Rovers gegen Fingal, oder eines der zweiten Liga von Shelbourne, oder eben das gewählte Dublinderby zwischen St. Patricks FC (der Nummer 3 in Dublin) aus dem Süden und den Bohemians aus dem Nordteil der Stadt. Dublin beherbergt derzeit ja fünf Erstligisten, neben den erwähnten noch eben Sporting Fingal und die UCD College Mannschaft. Sprich die Hälfte der ersten Liga spielt sich derzeit in Dublin ab, dazu Teams aus Galway, Dundalk, Sligo, Drogheda und Bray. Um vom Norden der Stadt nach Richmond Park zu gelangen wählte man erstmal den Fußweg ins Zentrum der Stadt, dieser gestaltete sich ob der netten Umgebung recht kurzweilig bis man bald am Dublin Spire vorbei an der Red Line Luas Linie ankam (Rote Straßenbahn). Diese fährt quer durchs Zentrum entlang des Rivers Liffey Richtung Südwesten bis raus nach Tallaught, wo auch die ganz am Ende die Shamrock Rovers ihre Heimat haben. Für den St. Patricks FC steigt man aber bereits bei cirka Halbzeit der Linie aus bei der Station Goldenbridge. Soweit die Theorie, da aber die Luas heute irgendwie nicht recht wollte und sozusagen am Westbahnhof Heuston „einging“ und ihren Service einstellte, hieß es von dort Laufen nach Richmond Park. Da aber genug Zeit eingeplant war, war das kein großartiges Problem, außer das die Vorortegegend an einer Ausfahrtsstrasse dort nicht mehr wirklich viel hergab. Beim Ground angekommen hieß es dort erstmal Tickets checken. Die Eingänge für Home and Awayfans waren strikt getrennt, aber auch nicht so hochsicherheitstechnisch wie bei uns bekannt. Wie so oft in britischen Breiten füllte sich das Stadion sowieso erst so richtig gegen Beginn des Spiels. Da war man gut eine Stunde vor Beginn wie sooft einer der ersten am Platz. Karten gab’s zum Einheitspreis von 15 Euro mit freier Sitzplatzwahl in der Home-Section, sprich Hauptribüne, Hintertorfansektor oder Gegengeradestehplatz. Den Gästen von den Bohs wurde die andere Hintertorstehtribüne zugewiesen, sowie ein kleiner Sitzplatzteil der Haupttribüne auf der anderen Seite. Aber auch dieser Sektor füllte sich recht gut bis zum Beginn des Spieles. Meiner Schätzung nach werden so ca. 2.500 - 3.000 dieses Derby letztendlich verfolgt haben, wobei der Supporttitel dieses Spieles auch an die St. Patricks Homesection geht meiner Meinung nach. Ein guter Kern von 200 Supportern hinter dem Tor mit manch Tifomaterial machte das ganze Spiel gute irische Stimmung mit untypisch viel Bewegung. Dies von Beginn zum Ende auch trotz des kurzen zwischenzeitlichen Rückstandes. Die Bohs scorten bereits nach 10 Minuten den ersten Treffer zum 0:1, was zu einem Hoch im Awaysektor führte. Der Favorit führte also bereits kurz nach Beginn, doch die Pats hatten heute noch ihren großen Auftritt vor den Augen von Bundestrainer Trapattoni. Ein schweres Foul nach 20 Minuten, welches für den Patsspieler letztendlich mit einem doppelten Beinbruch endete setzte zusätzliche Energien frei, welche das Spiel zum kippen brachten. Ein einziger Sturmlauf der Saints in Hälfte 1 war die Folge und die wütende Home-Meute stand wie ein weiterer zwölfter Mann hinter dem Team. Die Bohemians hatten ab diesem Zeitpunkt nichts mehr zu bestellen. Drei Treffer innerhalb einer Viertelstunde, davon zwei Treffer in zwei Minuten besiegelten das Schicksal der in allen Belangen unterlegenen Gäste heute. Der Spielrausch der Saints in Hälfte 1 war zuviel des Guten für die Norddubliner. Auch wenn sich in Hälfte 2 dann nicht mehr viel Aufregendes tat, hatte dieses Derby für einen unterhaltsamen Abend gesorgt. Schwungvoller, kampfbetonter irischer Fußball in enger stimmungsvoller Stadionatmosphäre abseits der modernen Hochglanzarenen in fast noch familiärer überschaubarer Atmosphäre machen Lust auf mehr in dieser Liga. Leider war es an diesem Wochenende nicht mehr möglich weitere Spiele zu besuchen. Der sonntags geplante Zweitligakick wurde Freitagnachmittag (!) auf morgen samstags verschoben, hätte dem Verband auch früher einfallen können... Sprich als man dies vormittags erfuhr, hätte man schon längst auf der Anreise nach Galway sein müssen um dieses Spiel noch mitnehmen zu können. Also wurde daraus eben nichts, und stattdessen zwei Tage lang ausgiebigst Dublin City selbst begutachtet und erforscht. Eine Stadt die die Reise auf jeden Fall wert ist und bei anderen Spielen abermals bereist bzw. sehr empfohlen werden kann. Montagfrüh war der Spaß dann für diesmal vorbei und es hieß wieder Abschied nehmen von der grünen Insel und dessen Hauptstadt. Denn auch die Rückreise gestaltete sich trotz Asche und Nebel als unproblematisch und planmäßig. Eine Rückkehr nach Irland ist aber jedenfalls mal geistig weiter notiert in naher oder ferner Zukunft.
und ein Programm gabs auch noch dazu :
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