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Rosenborg Trondheim BK - SK Rapid Wien 3:2 (1:0)

am 22.11.2012, Lerkendal Stadion, Norwegen, Europa League, 8.320 Zuschauer

Der letzte Auswärtsauftritt der diesjährigen Europaleague Gruppenphase stand für den SK Rapid Wien am Programm. Die Chancen für ein Weiterkommen wurden ja bereits mit einer Nullrunde aus allen Spielen komplett auf allen Linien vergeigt. Aber zumindest das Spiel im hohen Norden zu Trondheim sollte noch einmal EC-Away Feeling aufkommen lassen. Der norwegische Norden ist nicht nur hoch, sonder auch extrem teuer. So war die Tagesfliegervariante eindeutig die wirtschaftlichste um dort halbwegs ungeschoren davonzukommen. Bierpreise von 10 Euro im Lokal sind dort normal. Essen mit 13,50 für ein McD Menü und 25-30 Euro für Pizza aber schon dermaßen unverschämt, das dies in keinster Weise mehr lustig ist. Da war ja Island noch ein Billigland dagegen, und das soll was heißen! Somit war wie gesagt Lunchpaket und der möglichst kurze Tagesaufenthalt in der netten Stadt die eindeutig beste Option. Nach der Begrüßung durch die örtlichen Behörden am Flughafen ging es die gut 30 Kilometer ins Zentrum der Stadt Trondheim, der Heimat des Rosenborg Ballklubs mit seinen schwarz-weissen Farben. Die ganze City lag schon etwas im Winterschlaf auch wenn eine „Hitzwelle“ von gut 7 Grad plus derzeit dem Schnee noch keine Chance gab, hieß es das spärliche Tageslicht von noch gut 4 Stunden nach der Mittagsstunde gut auszunutzen. Man drehte seine Runden durch die Fussgängerzonen und Einkaufsstrassen zum Haupt- und Marktplatz. Dann voran zum Dom mit dem verträumten Friedhof und hinauf zur Festung über der Stadt. Dort genoss man den Blick auf die Fjorde vor Ort und konnte einen Eindruck über die typische Landschaft Norwegens in besiedeltem Gebiet gewinnen. Den Abschluss bildete dann der Abstecher zum Hafen und Küstenstreifen, ehe man am Bahnhof wieder seine Runden beendete. Sehr fein, aber die vorhandenen Stunden waren dafür mehr als ausreichend. Denn wie gesagt, egal welchem Preisschild man sich nur näherte, haute es einem fast aus jedem Socken einzeln raus. Eine Wasserflasche im Supermarkt schlägt sich dann als einziger Nahrungskonsummittel mit 3,60 Euro zu Buche. Die Wiederbefüllbarkeit derselbigen dann aber die Rettung über den Tag. Die aus Österreich importierten Nahrungsmittel reichten Gott sei Dank über den ganzen Tag. Bei Dunkelheit wurde man dann vom Treffpunkt mittels der Transferbusse noch mal quer durch die Stadt zum Stadion Lerkendal gefahren. Der Besuch dieses ging sich beim knappen Tageslichtangebot leider nicht mehr aus. So wurde man also gleich direkt zum Gästeeingang gebracht wo man auch rechtzeitig vor dem Abendregen Einlass fand. Das Stadion selbst ist eigentlich ein nettes Schmuckkästchen mit 4 freistehenden Tribünen, welche alle zweirangig ausgebaut sind. Die Heimkurve bringt ihre Stimmung vom Oberrang Ost aufs Spielfeld, während der grünweisse Anhang am Ende der Nordtribüne untergebracht wurde. Leider war das Stadion heute nur zu einem Drittel wenn überhaupt gefüllt, aber bei der Bedeutung dieses Spieles kein Wunder. Dazu noch der Eintrittspreis von knapp 40 (!) Euro für dieses fast schon bedeutungslose Spiel, da werden eventuell sogar Norweger zu Sparefrohs. Einzig die Siegprämie wurde unter diesen beiden Teams heute noch ausgespielt. Aber auch da sollte es für Schöttel und seine Mannschaft kein HappyEnd geben. Man versuchte mitzuspielen und schaffte das auch in der Phase nach dem Seitenwechsel. Man war sogar das bessere Team und drehte das Spiel von 1:0 auf 1:2. Danach folgte aber wieder Slapstick pur. Schreckliche Fehler und Unvermögen schenkten den Norwegern den leichten Sieg. 3:2 ohne wieder keine Punkte oder Prämien für Rapid Wien, das alte Lied heuer. Der hier entstandene finanzielle „Schaden“ wird aber sicher wieder kein Thema sein beim Verein, komisch. Ein Fanthema wurde aber auch in Norwegen schnell gefunden, um wieder die eine oder andere Ausrede zu basteln. Egal will ich auch nicht mehr näher drauf eingehen. Die Awayfahrten der EL 2012 sind somit abgeschlossen, am Ende sogar mit einem „teuer erkauften“ Länderpunkt. Der sportliche versöhnliche Abschluss blieb leider aus, aber es bleibt ja die letzte Chance im Heimspiel gegen Charkiw. Trondheim konnte noch vor Mitternacht wieder hinter sich gelassen werden, die Punkte hat Rosenborg aber eh auf allen Linien behalten. Ein Besuch der Hauptstadt Oslo ist zwar weiterhin reizvoll, aber bei den Preisen muss das schon intensiver geplant werden, als bevorzugtes Reiseland wird Norwegen jedenfalls leider nicht in meine persönliche Historie eingehen können, trotz der netten Leuten und schönen Landschaft.

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