Zurück zur Groundliste

 

voriges Spiel: Stadion Unterberg, UFC Maria Alm: 2.5.2010, UFC Maria Alm - SV Austria Salzburg

nächstes Spiel: Stadion MSK Pod Dubnom, MSK Zilina: 8.5.2010, MSK Zilina - DAC Dunajska Streda

ASV Siegendorf – SV Wulkaprodersdorf 2:2 (0:1)

am 07.05.2010, Sportplatz Siegendorf , 1. Klasse Burgenland, 350 Zuschauer

Nachbarschaftsderby in der burgenländischen Unterklasse. Der Tabellenführer des ASV Siegendorf empfing an diesem Freitagabend die Nachbarn aus Wulkaprodersdorf. Diese sind zwar in der Tabelle unter „ferner liefen“ klassiert, aber in einem Derby herrschen ja immer die sagenumwobenen eigenen Gesetze. Der ASV war sich auch aufgrund des letztwöchigen Spitzenspielsieges gegen den unmittelbaren Titelkonkurrenten Apetlon recht siegessicher. Den Titel vor Augen schien es, als könnte jetzt nichts mehr schief gehen. Nach einem überstandenen Regenguß in der ersten Hälfte des Reservespieles gab es dann beim Hauptspiel optimale Fußballbedingungen. 350 Interessierte, davon gut 50 Gäste, lockte dieses Spiel letztendlich an. Und davon das Siegendorf der Hausherr und Tabellenführer war, war nicht viel zu sehen in der ersten Hälfte am schmucken Ortssportplatz. Die Gäste des SV Wulka kauften den ASV Kickern mit einigen Härteeinlagen den Schneid ab, ehe sich die Spieler wirklich mal aufs kicken besannen. Tor machte der ASV aber keines. Im Gegenteil: Einer der seltenen Konter führte zu einem Elfmeter für die Gäste, der im Nachschuss verwandelt wurde. Der Frust somit groß bei Siegendorf. In Hälfte zwei wachte das Spiel aber erst so richtig auf. Die Härteschlacht ging weiter. Wulkaprodersdorf musste dem Stil zu Recht Tribut zollen und kassierte zwei Rote Karten, wobei es bei den Spielerabgängen schon recht handgreiflich zur Sache ging, verbal sowieso. Mit der Brechstange, aber ohne schönes Spiel, schaffte der ASV aber die Wende und konnte das Spiel auf 2:1 drehen. Sah somit wie der sichere Sieger aus. Zwei Mann mehr, und in Führung – alles paletti. Denkste – je näher der Schlusspfiff kam, umso schlotterten die Knie. Die Nerven gingen aufs Glatteis und der SVW spielte Siegendorf mit 9 gegen 11 an die Wand. Und in der Nachspielzeit der Höhepunkt der Dramaturgie: Hohe Flanke in den Strafraum – Geschubse, Gezerre und Chaos – ein Siegendorfer im Gemenge mit der Hand am Ball, Elfmeterpfiff. Der Heimmob außer sich vor Wut. Trocken verwandelte Wulkaprodersdorf den zweiten Elfmeter des Tages und holte mittels 2:2 einen Teilerfolg im Derby, den moralischen Sieg sowieso. Abpfiff und dann ging’s richtig rund. Funktionäre gegen Spieler, Spieler gegen Schiedsrichter, Spieler gegen Spieler und natürlich auch Zuschauer gegen alle, Handgreiflichkeiten und Beschimpfungen inklusive. Alles was das Unterligaderbyherz begehrt halt. Erst nach Minuten waren alle „sicher“ in ihren Kabinen, wird sicher auch das eine oder andere Nachspiel beim Verband geben. Wann sich die Gemüter letztendlich beruhigten stand noch in den Nachthimmelsternen, aber unterhaltsam war’s allemal heute in Siegendorf, zumindest für mich als Neutralen.

 

 

Zurück zur Groundliste