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Österreich – Russland 1:0 (0:0)

am 15.11.2014, Ernst Happel Stadion, Österreich, EM Qualifikation, 47.500 Zuschauer

Ein großes Thema beherrschte die Vorberichterstattung dieses Spieles zum Abschluss der EM Qualifikationsspiele 2015. David Alaba fällt für dieses Spitzenspiel um die Tabellenführung mit Knieverletzung aus. Ob sich das auf das Spiel negativ auswirken wird bleibt aber abzuwarten. Russland nahm es mal positiv für sich auf und erklärte sich zum Favoriten. Koller und seine Mannen nahmen es gelassen, unter dem Motto: „Lasst sie nur kommen die Russen!“. Ein wirkliches Kuriosum auch dann die Groteske, dass Russland den wohl fast teuersten Teamchef der Welt mit Fabio Capello hat, aber dessen Traumgage nicht bezahlen kann. Seit 5 Monaten und einer verkorksten WM in Brasilien gab es kein Geld für den Teamchef der Sbornaja. Ungeschlagen sind beide Teams trotzdem. Russland holte einen Sieg gegen Liechtenstein und zwei Unentschieden, wobei das letzte daheim gegen Moldawien eher eine Überraschung war. Österreich bezwang ja bereits Moldawien in Chisinau und Montenegro in Wien, dazu das Unentschieden gegen die Schweden. Somit ergab sich ein Duell Erster gegen Zweiter, Heimvorteil Österreich. Der nächste Ausfall betraf dann Julian Baumgartlinger – Verletzung beim Aufwärmen. Egal, auch das muss verkraftet werden. Und so konnte Punkt 18.00 Uhr der Ball rollen – ausverkauftes Haus, bis auf einige leere Flecken im Gästeblock. 1000 Karten in F3 blieben somit über, der Rest des Praterovals war ausverkauft. Auch damit sollte Russland beeindruckt werden. Von der Kurve gab es dann noch ein rot-weiss-rote Glitzerzettelchoreographie und die wieder bekannte tolle Länderspielstimmung. Dann aber hatten die Spieler das Wort, die Wahrheit musste auch heute am Platz gefunden werden. Offen startete das Spiel in den ersten 15 Minuten – beide Mannschaften versteckten sich nicht und zeigten Interesse am Offensivspiel. Echte Topchancen blieben aber noch aus. In Minute 16 dann ein Schuss an die Aussenstange des Kastens von Keeper Almer, die beste Chance bisher. Russland nahm jetzt mehr das Heft in die Hand und hatte etwas mehr vom Spiel. Österreich kam nur mehr vereinzelt vor das Tor der Gäste – es fehlten ein paar Offensivideen im Spiel die zb Arnautovic/Harnik und Junuzovic vermissen ließen. Hinten stand man aber auch recht gut, und konnte mit Disziplin den Strafraum auch so gut es ging Gefahrenfrei halten. Einen gefährlichen Torschuss auf den Kasten von Akinfeev konnte man aber verbuchen, im gesamten für eine Halbzeit aber dann doch eher mager. In Minute 43 dann noch ein Kopfball der Gäste der große Gefahr erzeugte, Almer aber am Posten! Somit insgesamt 2-3 bessere Chancen auf der Seite der Russen in der ersten Halbzeit, Pausenstand aber 0-0. Für die zweite Halbzeit ist es aber schwer Prognosen abzugeben, drin ist noch alles für beide Teams. Teamchef Koller dürfte in der Pausenansprache auch einige richtige Worte und Taktikvorgaben gefunden haben. Österreich kam zwar unverändert, aber jetzt mit mehr Elan ins Spiel zurück. Nach vorne ging jetzt mehr und man konnte einige bessere Offensivaktionen starten. Bei einem Harnik Vorstoß gab es Elfmeter-Alarm, leider blieb die Pfeife des Engländers Atkinson hier stumm. Zwei Torschüsse gaben Akinfeev noch mal einiges Aufzulösen, ehe auch Russland wieder einmal nach vorne kam. Dann verließ Janko den Platz und Okotie übernahm dessen Platz als „Stoßstürmer“. Damit sollte das Spiel in die Tiefe mehr forciert werden, ein wirksames Mittel gegen die raumdeckenden Russen. Und damit lag Koller dann wieder einmal goldrichtig. Endlich kamen auch die Flügel besser zur Geltung und Russland wurde jetzt richtig unter Druck gesetzt. Dann die Szenen des Spiels. Österreich erzielte aus einem Gestocher das vermeintliche 1-0 mit einem Treffer wo der Ball die Linie kratzte und wohl eher deutlich überquerte. Von der Tribüne sah man es, der „Additional Referee“ direkt an der Torlinie natürlich nicht!! Das Stadion tobte, Russland bekam den Ball kurz weg – Österreich rollte aber sogleich von vorne mit der Wut im Bauch an. Arnautovic bekam die Kugel am rechten Flügel und spielte einen Traumpass in die Mitte zum eingewechselten Okotie. Dieser drückte denn Ball dann kraftvoll mittig in die Maschen und jetzt gab es kein Halten mehr! 1-0 wie schon gegen Montenegro, aus einer nahezu ähnlichen Kombination. Der Prater stand jetzt wieder mal Kopf und die verdutzten Russen waren mehr als kalt erwischt. Sogar eine kleine Pyroeinlage im Fansektor war im Freudentaumel jetzt zu beobachten. Ob leicht abseits oder nicht sei dahingestellt, mit dem Treffer davor mehr als ausgleichende Gerechtigkeit! Jetzt nur die Ruhe bewahren und dieses 1-0 nach Hause spielen. Capello fiel nichts Besonderes mehr ein, aber die paar Minuten muss man eben noch durchhalten, und hinten dichtmachen. Russland jetzt mit Brechstange und einem 0-1-9. Österreich jetzt ganz knapp vor dem internationalen Durchbruch und einem ungeschlagenen Länderspieljahr 2014 in Pflichtspielen. Eine unglaubliche Leistung heute und das ganze Jahr, denn nach 95 Minuten war es Gewissheit! Österreich 1 – Russland 0, damit die Tabellenführung und Platz 1 und 10 erspielte Punkte aus 4 Spielen! Das Tor nach Frankreich damit schon mehr als einen Spalt geöffnet. Was für ein Tag für Österreichs Nationalteam und seine Fans! Heute war mal feiern angesagt, Brasilien am Dienstag dann die Draufgabe als Abschluss. Trainer Capello am Ende enttäuscht, und weiter in der Kritik der russischen Medien – entschieden ist hier aber noch nichts. Darin war er sich mit Kollegen Koller einig, der ebenso den Sieg nicht überbewerten will. Denn abgerechnet wird Schluss, womit beide Herren dann natürlich Recht haben. Über das Jahr 2014 kann man sich aber nur freuen, und das sollten hier und jetzt auch tun.

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