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Csepel FC – Ferencvarosi TC II 2:0 (1:0)

am 13.03.2016, Csepel Stadion, Ungarn, NB III, 10.125 Zuschauer

Schwer lässt sich nur in Worte fassen wie großartig auch ein ungarisches Drittligaspiel sein kann, wenn man die richtigen Voraussetzungen dafür schafft. Gelungen ist aber genau dies heute zwei Sportvereinen, die damit wohl etwas ungarische Fussballgeschichte geschrieben haben dürften. Einerseits dem großartigen Gastgeber, Csepel FC – andererseits der Fanszene des Ferencvarosi TC. Diese braucht man ja sonst nicht weiter vorstellen denke ich. Unter den Mühlen der Repression des allerseits bekannten Besitzers Kubatov des Grün Weißen Traditionsvereines ist die Fanszene vom neuen Stadion und den Spielen der ersten ungarischen Fussballliga ja praktisch ausgeschlossen. Spiele werden nur mehr zu Fantreffen in Pubs, vorm TV, oder sonstwo aber immer ausserhalb des Stadions „besucht“. Die genaueren Hintergründe dazu wurden ja bereits in diversen Berichten aufgearbeitet und sind sonst so weit bekannt. Auch bei Spielen der zweiten Mannschaft von Fradi sind die Fans nicht zugelassen. Daher ist es bereits eine Weile her, dass viele ein Fussballspiel in Nahdistanz auf einer Tribüne ihrer Mannschaft miterleben konnten die letzten Jahre. Aber aufgrund einer Einladung und der folgenden Kooperation mit dem Verein und Präsidenten des Csepel FC sollte es heute dann soweit sein! Die Fradi Fanszene war ausdrücklich vom Gastgeber erwünscht und alles wurde top-organisiert um heute ein ungarisches Drittliga-Fussballfest feiern zu können. Bereits der Vorverkauf lief blendend und eine weit über vierstellige Zahl an Vorverkaufstickets konnte Tage zuvor schon abgesetzt werden. Aber auch am Spieltag selbst wurden ohne große Hektik oder Stau trotz des Massenandranges noch eine Vielzahl an Karten verkauft. Das ganze gipfelte dann wohl in einem Drittligabesucherrekord von über 10.000 Zusehern bei diesem Spiel. Wohl auch dann finanziell ein großer Erfolg für den Heimverein. Die Fradi-Szene war froh über dieses Angebot und ließ sich dann eben heute auch nicht lumpen. Die volle Gegengerade fuhr dann das volle Programm an Support, Pyrotechnik, Stoff- , Schal- und Fahneneinsatz über fast die gesamte Spielzeit. Ein Kollege beschrieb das Ganze dann als wie ein Spiel aus einer anderen Zeit, welche nicht jeder hier heute schon früher Mal erleben durfte. Ein wirklich treffender Vergleich. Auch kam es zu keinerlei unschönen oder gehässigen Szenen. Die abgetrennten Fankurven hatten beide einiges vorbereitet und unterstützen sich dann auch dann und wann gegenseitig mit Stimmeinsatz oder auch Spruchbändern. Dass auch die Heimkurve der Csepel-Supporter so aktiv war überraschte mich auch. Aber auch dieser kleinere aber feine „Haufen“ sorgte im Spiel des Jahres für mächtigen Betrieb und zeigte einiges an guter alter ungarischer Supportkultur. Da trat das sportliche dann ja schon fast ganz in die letzte Reihe und als Csepel nach eher defensiven Beginn kurz vor der Halbzeit dann sogar das 1:0 zu erzielte, war die Freude der Heimischen groß und ich denke die Enttäuschung der Gäste hielt sich in Grenzen. Im Gegenteil, auch als Csepel dann sogar bald nach der Pause auf 2:0 stellte wurden weiter beide Teams gefeiert und angefeuert und das vom ganzen Stadion. Gegenseitige Unterstützungs- und Dankeslieder waren auch mehrfach noch zu hören. Die Nachwuchself von Ferencvaros dürfte jedenfalls recht beeindruckt gewesen sein, ihr gelang nach gutem Beginn dann immer weniger. Csepel war aktiv wenn es möglich war und dann auch effektiv wenn es zugelassen wurde. Von daher ging der sportliche Erfolg der Gastgeber dann völlig in Ordnung. Das 2:0 hielt dann eben bis zum Ende und die drei Zähler waren für Csepel sehr gut im Kampf gegen den Abstieg. Auch die Freude war dann überschwänglich, da man sich sportlich wohl weniger ausgerechnet hatte, denke ich. Aber so waren am Ende wohl alle zufrieden. Ein großes Fussballfest der Fradi und Csepel Fanszenen vor vollem Haus – was will man mehr? Gefeiert wurden die Heimelf dann am Ende von beiden Kurven und auch die Gruppen ließen sich alle und auch gegenseitig noch einmal hochleben. Mit Gänsehautminuten der Fradi-Hymne und der intonierten ungarischen Nationalhymne endete dieses „Event aus einer anderen Zeit“ dann eben leider noch bevor die Sonne unterging – zumindest im Stadion! Aber der Nachmittag wird vielen sicher noch länger in Erinnerung bleiben, ein wirklich nachhaltiges Erlebnis und ein großes Lebenszeichen der Ferencvaros Fankurve, die zeigen konnte was in ihr steckt, wenn man sie läßt – Hajra Fradi!

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