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SG Dynamo Dresden - SK Rapid Wien 2:4 (1:2)

am 23.01.2010, Rudolf Harbig Stadion, Deutschland, Testspiel, 7.860 Zuschauer

Ein Winter-Härtetest stand am heutigen Jännersamstag am Programm. Rapid gastiert 25 Jahre nach dem legendären Europapokalduell im winterlichen Dresden gegen die örtliche SG Dynamo Mannschaft. Der Härtetest war aber nicht nur sportlicher Natur. Bei Temperaturen von unter -5 Grad Celsius wurde sowohl den Fans, als auch dem Reisematerial alles abverlangt. Wir selbst brachen gegen 5:30 von Wien aus per PKW auf, um die gut 450 Kilometer über Znaim - Prag und Usti hinter uns zu bringen. Je weiter man voran kam wurde es anstatt wärmer, immer kälter. Tschechien präsentierte sich komplett verschneit und auch in den Strassen war schon das eine oder andere Schlagloch wieder aufgesprengt. Besonders die Prager Umfahrung glich einer Stossdämpferfeindlichen Rumpelpiste. Pausen wurden nur möglichst gering abgehandelt, der wärmste Platz war Dank Heizung einfach das fahrende Gefährt. So passierte man kurz nach 10:30 Uhr früh bereits die deutsche Grenze nach Sachsen. Ein letzter Halt vor Dresden wurde eingelegt, just an dem Parkplatz wo schon massig Polizei auf die Rapid-Fanbusse wartete. Gut 15 Einheiten hatten hier schon Stellung bezogen um die Busse abzufangen und später zum Stadion eskortieren zu können. Wir konnten unseren Weg trotz Wiener Kennzeichen aber unbehelligt fortsetzen. Der Weg zum Harbig-Stadion war auch schnell gefunden, dank guter Anfahrtsbeschreibung und auch ein halbwegs sicherer Parkplatz in Stadionnähe war zu der Zeit kein Problem. Somit war die Hinreise gut 6 Stunden später um 11:30 Uhr als erledigt zu betrachten. Auf einen Stadtrundgang hatte man aber bei den Temperaturen echt keinen Bock, trotz der Schönheit Dresdens. Erstens war das wichtigste vom Erstbesuch schon bekannt und zweitens traf man auch die eine oder andere interessante Type mit der die Zeit auch gut verplaudert werden konnte. Auch der Stadionneubau wurde abgegangen und der DD-Shop begutachtet. Auffällig war, dass einzig die alte Anzeigentafel den Komplettneubau „überlebt“ hatte. Ansonsten wurde innerhalb von knapp 2 Jahren das alte Rund des Harbig Stadions, gegen einen einrangigen Viereckneubau ersetzt. Modern und teuer, mit allen Vor- und Nachteilen halt. Erst so nach und nach kamen dann auch die Zuseher. 4.000 Karten waren im Vorverkauf abgesetzt, knapp doppelt so viel sollten es dann letztendlich zum Spiel werden. Der harte K-Block Kern der Dynamos traf sich in der Innenstadt um geschlossen zum Stadion zu marschieren, derweilen wurden die Rapid-Busse ein bisschen von der Polizei herumgeführt um die Trennung der beiden Fangruppen deutsch-gründlich durchzuziehen. Als der K-Block Kern im Stadion war, wurden dann auch die Wiener Busse zum Auswärtseck geführt und die gut 400 Mann rausgelassen. Neben den Busbesatzungen waren auch ein paar Zugfahrer und eher weniger Autofahrer aus Wien und Umgebung vor Ort. Für die insgesamt 7.860 Zuseher wurde das ganze dann aber wie gesagt zum Zitterspiel, angesichts der eisigen Verhältnisse und der nicht wärmen wollenden Sonne. Auch die Spieler hatten sicher so ihre Probleme bei den Außentemperaturen. Rapid nutze das Ganze ja um nach dem Spiel gleich weiter nach Berlin zu reisen, um von dort ins Trainingslager in die Türkei aufzubrechen. Auch Trainer Pacult löste sein Versprechen ein, nach seinem Abgang als Dynamo Trainer, hier zu einem Testspiel wiederzukommen. Also zwei Fliegen mit einer Klappe, zumal Dynamo sogar die zusätzlichen Anreisekosten komplett übernahm. Mit dem Werbeoutput der EC Revanche von 1985 erhoffte man sich gute Zusehereinnahmen und auch etwas an Merchandise. Eine eigene Kollektion (Leiberl, Wimpel, Plakate, etc..) zu diesem Spiel rundete das ganze ab. Wäre der Eintritt noch etwas billiger gewesen hätten sich vielleicht mehr Leute hier heute eingefunden, denn mit möglichst doppelt so vielen rechnete der Verein. Aber bei Preisen zwischen 10 und 20 Euro war man wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Zum Spiel selbst gibt’s folgendes zu sagen: Rapid erwachte erst langsam aus der allgemeinen Erstarrung und ließ Dynamo mal gefällig kombinieren. Trotzdem schoss man unverhofft kurz vor der Pause 2 Treffer. Der Schiri schenkte dann gleich mal einen Elfmeter im Gegenzug ab, um Dresden wieder ins Spiel zu bringen. Zweite Halbzeit wurde mal kräftig durchrotiert, ehe auch hier erste gegen Ende wieder die Tore fielen. 1:3, 2:3, 2:4 die Torfolge und dann somit auch der Endstand. Revanche missglückt, aber auch den Kräfteverhältnissen entsprechend. Die Fangruppen zeigten auch einiges an Einsatz. Vor dem Spiel gab es sowohl eine Doppelhalter-, als auch eine Schalparade auf Seiten Dynamos. Zum Anpfiff eine feine Pyroaktion mit viel Rauch in verschiedensten Farben. Der Block West hatte grün-weisse Plastikfähnchen mit dabei am Start. Support wurde von beiden Seiten so gut es ging durchgezogen. DD hatte dann in der Pause etwas Stress mit der Polizei, eben aufgrund der nicht genehmigten Pyro. Wieso interessiert das überhaupt wen bei einem Freundschaftsspiel (!). Lasst die Jungs einfach machen, kontrolliert und legal! Dasselbe Spiel dann zur Rapidviertelstunde im Gästeeck. Einige Fackeln riefen sofort den Sicherheitsdienst auf den Plan um ordentlich reinzugehen in die Menge. Der Block West wehrte sich erfolgreich. Erst mit einem unfairen Reizgas-Einsatz konnten sich die Securitys etwas Raum verschaffen – von Deeskalation keine Spur. Deutschland halt – hätte man beide Kurven einfach machen lassen, niemand hätte Probleme gehabt. Aber was soll man da noch sagen, wenn man keine Sorgen hat, schafft man sich halt welche. Da zu keiner Zeit auch nur die geringste Gefahr bestand, wäre einfach ein Nichteingreifen das Beste und Normalste auf der Welt gewesen. Aber so schreiben wieder viele Pressestellen vom Chaoten- und Skandalspiel, obwohl sonst eh nie und nimmer was gewesen wäre. Nach dem Tränengaseinsatz ging das Ganze am Feld und auf den Rängen mehr oder weniger aufgeregt zu Ende und das Spiel war dann auch hier und heute Historie. Der Sieger hieß wieder Rapid Wien und jeder hatte seine Erkenntnisse aus dem Spiel gewonnen. Bei einer weiteren Steigerung der Minustemperaturen auf bis zu -15 Grad zwischen Jihlava und Znaim ging es wieder dieselben Kilometer nach Hause, wo man gegen 23:00 Uhr auch wieder sicher und durchfroren ankam, Winter merda.

Panoramabild

und ein Programm gabs auch noch dazu :

 

 

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