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AC Venezia - AS Roma 1:3 (0:2)

am 19.09.1999, Stadio Pierluigi Penzo, Italien, Serie A, 15.000 Zuschauer

Was gibt´s schöneres als ein sonniger Sonntag in Venedig? Gute Luft, keine Autos, Ruhe und Serie A. Besonders interessant, da doch der Ex-Klub von Michi Konsel in Venedig gastierte. Also über München (Oktoberfest!) ab in die Lagunenstadt. Danach eine Canale Grande Fahrt ins Stadio. Dort war um 11.00 Uhr noch tote Hose, nur ein Zettel: “Kurven ausverkauft „. Die Preise holte ich dann aus der rosa Bibel, der Gazetta. Schluck – Distinti (Gegentribüne) ab 70.000 Lire – da wurden Erinnerungen an Vicenza wach. Also nur ein Ausweg, ab in die Curva Ospiti (35.000 Lire) zu den Romanisti, die schon zahlreich vorm Stadio herumlungerten. Ich stellte mich dazu und um 12.00 Uhr gab´s dann die heißbegehrten Tickets, so blieb noch Zeit zum Abhängen in den engen Gassen Venedigs und einige Bootsfahrten (Lido, etc.)! Um zwei betrat man dann die Stahlrohrtribüne, die extrem hoch gebaut sind, von oben ein netter Ausblick auf die Lagune. Distinti und Tribuna sind eher mickrig ausgefallen, aber Venezia plant schon ein neues Stadion in Mestre für doppelt so viele Fans wie jetzt. Nützt aber nur dann was, wenn sie oben bleiben. Der Gästesektor ist groß und geräumig mittels Netzten und kleinen Graben von den Venezianern getrennt. Hilft natürlich alles nichts gegen bekannte und unbekannte Flugobjekte! Aus Rom waren alle bekannten Gruppierungen (Ultras, Boys, Veccia Guardia, etc.) vertreten, bei Venedig gibt’s eigentlich nur die Ultras Unione Venezia Mestre, andere Gruppierungen sind eher Kleinstgruppen und unterworfen den Ultras. Bereits beim Einlauf wurde Michi von beiden Seiten mit lauten: „ Konsel, Konsel“ begrüßt und beklatscht. Zur Verbundenheit mit Roma trug er statt grünen auch weiße Stutzen im Spiel. Die Unione zogen eine gelungene Rauchchoreographie (orange-grün) und brannten grüne Bengalen ab. Die Romanisti hatten Doppelhalter und Schwenkfahnen zu bieten. Das Spiel war mittelmäßig, Venedig sogar eine Spur besser. Michi hatte eine Superparade gegen Delveccio, war beim 0:1 aber machtlos – klassischer Konter mit Stanglpass. Dafür war er am 0:2 nicht ganz schuldlos obwohl schwer bedrängt, aber Foul war´s für mich keines. Bei den Toren gab´s im Roma – Sektor Bengalen und Liebesgrüße an die Venezianer in Form von Leuchtkugeln auf die Distinti, die auch fast ihr Ziel trafen. Wunderte mich nur das wir nicht beschossen wurden. Beim Anschlusstreffer bestiegen die Venezianer nur den Zaun um uns zu verhöhnen ohne Wurfgeschosse. Die Romanisti hatten wohl zuviel Kleingeld mit und das lustige „Wer wirft die Münzen am weitesten“ wurde gestartet. Dies Bild drehte sich beim 1:3 durch Aleinitchev um, und der Hauptstadtsieg war perfekt, Venedig leider zu schwach. Per Vaporetto ging´s wieder zum Bahnhof und zur Championsleague. Die römischen Fans wurden in ein Sonderschiff gesteckt. Ciao Venedig!

 

 

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