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am 03.09.2010, Stade Josy Barthel, Luxemburg, EM Qualifikation, 7.327 Zuschauer
Nach bereits 2 vergeblichen Anläufen den Länderpunkt Luxemburg in Angriff zu nehmen, hieß es also diesmal aller guten Dinge sind drei… Bereits Jahre zuvor hatte man arbeitstechnisch den Rapid EC Auftritt in Düdelingen verpasst und auch der Länderspielversuch letztes Jahr ging dann aufgrund eines feierlichen Ereignisses nicht so vonstatten wie eigentlich geplant. Beziehungsweise fiel er natürlich ganz aus… somit war Luxemburg wieder auf die lange Bank geschoben, bis eben zu diesem Wochenende. Auch hier lief nicht alles 100% so wie es laufen sollte bei der Planung (Anreiseart, Mitfahrer,..), aber von der Absicht jetzt endlich dieses Land auch fussballtechnisch zu bereisen ließ ich mich jetzt nicht mehr abbringen. Zudem ließ sich das ganze auch perfekt mit einem Auslandsbesuch unseres Weltenbummler Freundes Oliver in seinem derzeitigem Heimatland verbinden. Hatte er doch die letzten beiden Jahre seine Zelte in Luxemburg Stadt aufgeschlagen. Genau dort wo heute das erste EM Qualifikationspiel der heimischen Leutzeburger gegen die Elf aus Bosnien-Herzegovina stattfinden sollte. Wie gesagt da bereits die Anreiseplanung etwas rumpelte, entschied man sich aufgrund der gegebenen Umstände für eine Singlebahnfahrt im Euronightnachtzug nach Koblenz, um von dort über Trier nach Luxemburg Stadt übersetzen zu können. Dies dauerte dann alles in Allem geschmeidige 16 Stunden.. wer gerne Bahn fährt sicher eine Freude, für mich ist das eher so naja.. für so eine Distanz soviel Zeit verbraten zu müssen. Aber gut rein kostentechnisch wars als Alleinreisender einfach die einzig Kosten/Nutzen sinnvolle Variante. Kurz vor Mittag am Spieltag betrat man dann zum zweiten Mal im Leben den Boden Luxemburgs. In jungen Jahren führte mich bereits eine Interrailtour hierher, heute ging’s aber primär um Fußball. Da Oliver noch bis abends zu arbeiten hatte, hieß es allein die Zeit in der interessanten Stadt Luxemburg zu verbringen. Und das fiel nicht weiter schwer. Die Distanzen sind kurz und auch kulturell gibt’s einiges zu sehen. Per pedes eroberte man zuerst die sehenswerte Innenstadt, ehe es dann gleich weiter zum Nationalstadion ging. Überall sah man schon da und dort auch einige Gruppen Bosnier herumspazieren. Als man am Stadion dann sogar einen „Match sold out“ Abschlag angebracht erblickte, war ich schon einigermaßen überrascht. Da dies in Luxemburg mehr die Ausnahme denn die Regel ist, dass hier mal ein Spiel ausverkauft ist! Aber umso besser, mein Ticket hatte ich bereits vorab reserviert und somit war’s kein Problem für mich. Oliver wiederum verzichtete als Wahl-Luxemburger dann auf den Kick, da er keine mühsame Ticketsuche auf sich nehmen wollte, da er eh hier wohnte – verständlich. Wir verabredeten uns dann nach Arbeit bzw. Match danach zu treffen. Somit ging’s noch einige weitere Runden auf und ab durch die Hauptstadt inklusive Sommerfest am Jahrmarktsplatz und einem Groundspotting Besuch des Stadions von Racing Luxemburg, bis die Zeit bis zum Abend dann eben verstrichen war. Pünktlich zur Stadionöffnung enterte ich dann das Nationalstadion Josy Barthel, benannt nach einem erfolgreichen luxemburgischen Leichtathleten. Die Fussballelf des Landes kann eher weniger mit großartigen Erfolgen aufwarten, der letzte Sieg liegt schon 2 Jahre zurück. Bis zum Anpfiff konnte man dann auch gut erkennen wieso das heutige Spiel ausverkauft war, von den gut 7.400 offiziellen Zusehern waren schätzungsweise 5.000 – 6.000 Bosnier vor Ort. Eine Kurve, die gesamte (!) Gegengerade und auch in den restlichen Bereichen fanden sich ausschließlich bosnische Supporter - beeindruckend irgendwie. Der Luxemburger Stadionbesucher wurde somit zum Gast in seinem Land.. ;-). Davon ließen sich auch die Kicker dann gleich anstecken bzw. antreiben. Die Balkanelf machte mit dem Fußballzwerg gleich in der ersten Viertelstunde kurzen Prozess und erzielte im Fünfminutentakt drei Treffer. 0:3 nach 15 Minuten war schon heftig, danach beruhigte sich das Spiel etwas und Bosnien schonte sich und seine Kräfte. Luxemburg kam in der gesamten ersten Hälfte trotzdem nicht einmal in Strafraumnähe. Oftmals brannten auch da und dort in den bosnischen Bereichen bengalische Feuer was dem ganzen dann noch einen würdigen südländischen Touch gab, den Stadionsprecher aber fast verzweifeln ließ. In Hälfte zwei tat sich nicht mehr viel. Die Gäste verwalteten das Spiel und ihre Kondition für kommende Aufgaben. Luxemburg schaffte drei Eckbälle und einen Torschuß, ansonsten war die Heimvorstellung leider für die Gastgeber ziemlich schwach. Am Ende feierten dafür die Gäste und somit trotzdem das gesamte Stadion recht ausgiebig ob des klaren Awayerfolges. Nach einer letzten Stadionrunde in der Schlußviertelstunde hieß es dann rechtzeitig Abschied zu nehmen und sich mit Oliver zu treffen um dem bosnischen Abgangsrummel zu entgehen. Das startbereite Auto wartete bereits an der Stadionecke und passend zum Schlusspfiff ging’s ab in die Luxemburger Nacht zur Nachtruhe in Olivers Wohnsitz. Der Länderpunkt war somit endlich eingefahren und morgen sollte das Wochenende dann noch etwas verlängert werden mit Fußball in Trier...
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