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am 13.11.2009, Stade Dominique Duvauchelle, Frankreich, Championnat National, 800 Zuschauer
Wieder einmal ein familiärer Ausflug in die Pariser Gegend an einem Nebensaisonwochenende. Dieses war noch dazu Länderspielwochenende der Barrage-Spiele zur WM 2010. Frankreich wurde auswärts nach Irland gelost, was aber auch soweit egal war, da man ohnehin nicht allzu viel Fußball eingeplant hatte. Freitags abends wurde man wieder, wie schon beim letzten Mal, in der 3.Liga fündig. Im Pariser Vorort Creteil kickte der dort ansässige US gegen die Cote d`Azur Mannschaft des AS Cannes. Der ASC hat ja auch schon weitaus bessere Zeiten gesehen und einige Jahre bereits auch in der Division 1 gespielt. Sogar auch schon den einen oder anderen internationalen Auftritt hat man hinter sich, sowie einen französischen Pokalsieg. Creteil wiederum ist ein klassischer Unterligaklub der erst seit ca. 10 Jahren im Profibereich der französischen Ligen aufgetaucht ist. In Frankreich wird ja bereits ab Liga 3 landesweiter Profifussball geboten. Für das, dass die Zuseherzahlen dabei aber nur selten einen vierstelligen Wert erreichen, eh ein teurer Spaß für alle Beteiligten. Reisekosten, Auflagen und Profibetrieb belasten da sicherlich das Budget nicht unwesentlich. Denn von den Zuseherzahlen kann da wohl kaum ein Klub von Leben, in der Divison National. Auch heute waren es knappe 800 Zahlende im über 12.000 Zuseher fassenden Stadion Dominique Duvauchelle, benannt nach einem Sportjournalisten, welcher kurz vor der Eröffnung des Stadions zu Tode kam. Diese teilten sich auf die Haupt- und Gegentribüne auf, wobei der Preisunterschied dieser beiden enorm war. 15 Euro (!) wären für die nähere Presidentielle zu löhnen gewesen. Gegengerade Honneur war um 6 Euro zu haben. Die Kurven sind, außer bei außergewöhnlichen Spielen, in der Regel gesperrt. Beide Tribünen besitzen ein Dach, welche sich aber in der Architektur unterscheiden. Eines in Dreiecksform, das andere in Runder. Auch die Größe wurde recht unterschiedlich gewählt, sieht irgendwie nach einem zwischenzeitlichen Neubau der Gegengerade aus, fehlt mir aber der genaue Einblick. Supporttechnisch zogen cirka 30 Jungs im Mittelblock der Gegengerade ihr Ding durch. Gesang, Fahnen und auch Doppelhalter waren so gut es ging und dauerhaft im Einsatz. Die anderen Zuseher ließen sich ansonsten eher berieseln, an diesem doch recht frischen Abend. Das Spiel an sich war in Hälfte 1 mehr eine Härteschlacht, denn ein Fußballspiel. Hingetreten wurde wo es nur ging - „Wer bremst verliert“ war irgendwie das Motto. Dies gipfelte in einer Gelb-Roten Karte für Cannes in Minute 40. Danach war es etwas ruhiger in Hälfte 2, und auch sportliches Kapital konnte aus der Situation geschlagen werden. Creteil scorte in numerischer Überlegenheit das 1:0, welches man bis zum Ende halten konnte. Cannes war heute nicht wirklich schlechter, auch wenn die Tabelle was anderes sagt. Der USCL schaffte mit diesem Sieg den Sprung auf einen Aufstiegsplatz (!), aber ob dieser zu halten sein wird kann man jetzt noch nicht sagen. Das Gesehene überzeugte denn nicht so wirklich, aber auch hier fehlt mir der tiefere Einblick. Jedenfalls hab ich in Frankreich schon technisch bessere und schnellere Spiele gesehen – auch in dieser Ligaklasse. Per Pedes ging es nach dem Schlusspfiff wieder zurück zur U-Bahnendstation und wieder ab ins Quartier. Der öffentliche Nahverkehr ist ja bis nach Mitternacht sehr gut ausgebaut und auch massig frequentiert. So war es kein Problem auch von der einen Peripherie über das Zentrum wieder in die andere zu kommen und dann das restliche Wochenendprogramm abzuspulen.
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