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Österreich – Uruguay 2:1 (1:1)

am 14.11.2017, Ernst Happel Stadion, Österreich, Testspiel, 11.400 Zuschauer

Zwei Ereignisse prägten diesen Abend heute hier im Ernst Happel Stadion dieses Testspieles von Österreich gegen Uruguay. Erstens war es das erste offizielle Spiel von Teamchef Franco Foda nachdem Kollers Vertrag für dieses Spiel keine Gültigkeit mehr hatte. Der derzeitige Sturm Trainer bekam den Zuschlag vom neuen Sportdirektor Schöttel und vom alten Präsidium neben Leo Windtner. Foda wird bis Winter beide Funktionen ausüben. Dies sollte weniger für das Team, als eventuell für die Grazer ein Problem darstellen. Dort muss man sich einen neuen Trainer suchen, wie damals als Hickersberger von Rapid vom ÖFB abgeworben wurde. Rapid ist eine gute Überleitung zum zweiten Hauptthema des Abends vor dem Anpfiff. Genau 25 Jahre ist es her, dass Ernst Happel am 14.11.1992 verstarb. Im nach ihm heute benannten Stadion wird daher dieses Spiel gespielt, auch ihm zu Ehren. Über die Größe dieser Ausnahmepersönlichkeit braucht man nicht viele Worte verlieren. Diese ist, denke ich, sogar global bekannt. Seine Enkelin Christina war daher Ehrengast und Pate des Spieles. Der Ankick war ihr vorbehalten, ebenso wie einleitende Worte an das Vermächtnis von Ernst Happel. In der Aufstellung von Foda waren dann einige neue Gesichter an Bord. Dies war wieder mal diversen Ausfällen und Absagen geschuldet, wie schon in den beiden letzten Spielen unter Marcel Koller. Manche hatten anscheinend wieder besseres (zb in München) zu tun, andere traten ganz zurück (Harnik mit einer sehr fragwürdigen Ausrededarstellung zum Beispiel). Dürfte wohl nicht für jeden die höchste Ehre sein, für das Team zu spielen wenn man schon genug verdient hat oder gerade keine Endrunde oder Transfers im Raum stehen. Man kann Foda raten dies auch bei der nächsten Kaderauswahl zu berücksichtigen. Das Spiel selbst ging dann recht flott los. Die Gäste aus Südamerika wurden gleich nach 5 Minuten kalt erwischt. Das 1:0 ins leere Gehäuse war wohl eines der schnellsten Tore heuer. Doch leider sollte diese schnelle Führung nicht lange halten. Nach einer Unachtsamkeit in der Innenverteidigung tauchte Superstar Cavani alleine vor Lindner auf. Per Kopf verwertete er die Idealflanke ins lange Eck zum 1:1. Danso war da wieder einmal der direkte Mann auf seiner Seite ausgekommen. Damit war das typische Freundschaftsspiel-Ergebnis so eines Spieles eigentlich schon nach 10 Minuten erreicht. Das Spiel verflachte dann zusehends, jede Mannschaft hatte ja Ihrem Trainer jetzt schon was geboten. Von den Fans bekam Foda dann noch ein Spruchband zum Einstand als Motivationsschub für kommende Aufgaben. Der Support war für knapp über 11.000 Zuseher gar nicht schlecht. Die Zuseherzahl hatte natürlich Luft nach oben. Bis zum nächsten Aufreger dauerte es dann fast bis Minute 30, als Uruguay wieder vorne auftauchte. Österreich hatte bisher sonst keine weiteren Möglichkeiten herausgespielt. Eher war man hinten weiter anfällig. Ein Stangenschuss von da Arrascaeta knallte in Lindners Hände zurück nachdem er sich wieder an Danso mit einer simplen Körperdrehung vorbeigespielt hatte. Und dann vergab Cavani die nächste Top-Chance indem er alleine vor dem Tor am kurzen Eck vorbeischoss. Dies beobachtete Sportdirektor Schöttel vom obersten Rang, defensiv wird da Redebedarf bestehen. Aber auch offensiv war man wenig präsent, am ehesten noch Bauer wenn er aufrückte. Die Herren davor eher weniger effizient. Das es nur 1:1 zur Pause stand spiegelte nicht ganz den Spielverlauf wieder, Uruguay war das bessere Team der Spieler die die erste Halbzeit spielen durften. Denn danach kann man sich ja bei solchen Spielen ja auf das große Wechseln mehr als gefasst machen. Immerhin saßen 10 Feldspieler beider Teams auf den Extralangen Bänken mit 20 Sitzplätzen Plus. Ein Kandidat war da heute Arnautovic der eher mit Haken und Schönspielen versuchte aufzufallen als mit Kampf. Am Feld war seine Effizienz heute nicht so großartig, wie jener seines verbalen Rundumschlages an Medien und Fans. Ob da der West Ham Frust mitschwang? Die Form bestätigte jedenfalls die kleine Krise in Ostlondon. Mundwerk alleine gewinnt halt auch nicht immer. Als erstes Gehen durfte aber trotzdem der auch eher farblose Kainz heute. Schaub kam zum nächsten Teameinsatz. Burgstaller und Grillitsch waren dann die nächsten die nebst Cavani das Feld verließen. Offensiv war hüben wie drüben nichts mehr los, ganz normal für so ein Spiel. Diese sollen aber dann ja durch Spiele der Nations League ab 2018 abgelöst werden, diese Projektentwicklung warte ich aber noch ab für weiterführende Kommentare. Den Spielern war jedenfalls anzumerken, dass man wohl wenig gegen einen verfrühten Schlusspfiff hätte. Die Kurve im C/D Sektor war aber weiter vorbildlich und präsentierte eines der berühmtesten Zitate des Ernst Happel per Spruchband: „Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag“. Wie Recht er hatte! Denn dieses Spruchband war das erste große Highlight dieser Halbzeit, wenn man die anderen Wechsel dann weglässt (auch Arnautovic holte sich seinen verdienten Wechsel). Danke Ernst Happel! Mal sehen was die neue Generation unter neuem Teamchef dann 2018 zusammenbringt. Die ersten echten Pflichtspiele gibt es ja erst in der oben erwähnten Nations League für Foda und Co im Herbst. Ganz am Schluss sollte dann aber doch noch ein unerwartet erfreuliches Ende folgen. Schaub versenkte mit dem vierten Teamtor in Serie den Ball per Freistoß von der Outlinie weg ins lange Eck. Somit kam dieser 2:1 Erfolg am Ende unerwartet und auch etwas entgegen des Spielverlaufes, aber danach fragt dann 2018 keiner mehr. Der neue Trainer kann somit eine 100% Erfolgsbilanz vorweisen, ein Spiel und der erste Sieg. Vollmasstab war es aber natürlich keiner, aber besser so als anders. Immerhin ist Uruguay ein aktueller WM Teilnehmer, dessen Trainer Tabares diese Niederlage am Ende dann nicht ganz schmeckte. Nach Russland geht es aber trotzdem für die Südamerikaner und nicht für die ÖFB Truppe. Der Sieg heute bleibt aber in Wien.

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