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am 06.06.2009, Stadion Marakana, Serbien, WM Qualifikation, 50.000 Zuschauer
Ein sehr erlebnisreiches Spiel sollte dieses Qualifikationsspiel zur WM 2010 werden. In der berühmten „Hölle von Belgrad“ dem Marakana Stadion von Roter Stern sollte das österreichische Nationalteam und auch seinen Fans ein heißer Tanz um die heutigen drei Punkte beschert werden. Und man hatte sich weder zuviel erwartet noch wurde zuwenig versprochen, denn nicht nur bei den Temperaturen ging es heiß her. Begonnen hatte der Tag um 7.30 früh im noch kühlen Erdberg, dem Abfahrtsort des ÖFB-Fanbusses, welcher auch kurz nach 8.00 Uhr mit ca. 40 Mann/Frau an Bord die Reise antrat. In Göttlesbrunn wurde dann der Buskonvoi durch die 2 organisierten Patriotsbusse komplettiert, Polizeibegeitung von Ö-Fancops inklusive. In gemütlichem Tempo ging’s durch die ungarischen Tiefebenen bis nach Szeged zur EU-Aussengrenze Ungarn/Serbien. Dort wurde man mal wie erwartet eigentlich eh nur knapp über eine Stunde festgesetzt, ehe man nach Kontrollen und Begleichung einer erfundenen Ein-/Ausreisegebühr an eine serbische Blaulichteskorte übergeben wurde. Diese drosselte das Tempo über die Bundesstrasse Serbien Nord noch weiter und streute auch noch 3 Pausen ein um ja nicht zu früh die serbische Hauptstadt Belgrad zu erreichen. Somit fiel eine Stadtbegutachtung, außer bei der Busdurchfahrt zum Stadion, flach, war aber auch so zu erwarten. Das Belgrader Plattenbaupanorama überzeugte letztendlich auch nicht so recht. Da ist noch einiges zu renovieren und zu verbessern. Witzig auch zu erwähnen das auch viele Serbenbusse uns auf der Fahrt nach unten begegneten, natürlich mit Ö-Kennzeichen am Bus, da Gastfans- welche aus Österreich nach Belgrad zu einem Heim-Auswärtssländerspiel (?) reisten.. um dann wieder in unser Land zurück zu reisen. Diese hatten bei der Serbieneinreise weniger Probleme, dafür dann zurück bei der EU-Einreise. Auch beim Aussteigen direkt beim Marakana-Gästeeingang wurde man auch mit deutschen Begrüßungen eingedeckt (Wo kommst du her? Aus Wien? Ich Auch .. !), aber auch serbisch, sagen wirs mal so, „Willkommen geheißen“. Der Gästeeingang wurde mit 2 Polizeiketten gesichert, wobei die Stimmung zum Einlass noch recht gemäßigt war. Teilweise wurde quasi alles abgenommen (Münzen, Schlüssel, Feuerzeuge, etc.), mir wiederum z.B. gar nichts. Somit waren gegen 18.30, zwei Stunden vor Anpfiff die ersten 100 organisiert Reisenden Österreich im abgegrenzten Gästeeck am Ende der Gegengerade. Das Stadion ansonsten noch leer, sollte sich aber auch rasch füllen. Sogar bis zum Bersten voll, da ausverkauft. Auch einige Privatfahrer verdoppelte die Ö-Anzahl auf ca. 200 bis 250 Fans letztendlich. Richtig hitzig, bzw. der Aufreger des Abends folgte dann beim Aufwärmen der Mannschaften. Eine verbale, und dann auch körperliche und feurige Auseinandersetzung zwischen der Serbenkurve und dem Gästeblock. Es entwickelte sich so, dass es erste Auseinandersetzungen am Zaun gab. Die Serben sind da natürlich voll darauf eingestiegen und auch sofort zum Zaun aufmarschiert, am Balkan lassen sich die Fans halt nicht wirklich 2x bitten... Danach ist der erste gezündete Bengale von einem Serben auf unseren Zaun sprich auf die Ö-Block-Gitterstäbe geschossen worden, denke aber das es Absicht war das dieser nicht darüber geschossen wurde. Worauf die Gäste mit 2 Fackeln ihrerseits antworteten. Danach wurden wir Österreicher im Block halt von beiden Seiten mit Fackeln eingedeckt , so ca. 8-10 Stück beiderseits, worauf der aus Österreichern bestehende Sektor nach oben unters Dach flüchten musste, da man dort nur schwer getroffen werden kann. So ging das dann einige Minuten hin und her. Die Transparente wurden wegen der Brandgefahr abgeräumt, was ein Ordner nützte um drei Transparente an die Serbenfans rüber zu geben, diese waren dann weg. Danach schritt die behelmte Polizei ein und sorgte für mehr oder weniger geordnete Verhältnisse auf der Tribüne im und um den Gästeblock. Außer einiger fliegender Münzen und Flaschen blieb es dann ruhig bis zum Ende dieses Abends, zumindest was den Austausch der fliegenden Bengalen betraf. Nach dem Ganzen Vorspiel konnte dann auch das Spiel selbst starten. Die Hymne der Österreicher wurde gnadenlos niedergepfiffen und im Fernsehen super mirkomässig geschönt, wie nachher festgestellt wurde. Die serbische laut mitgesungen und auch durch die im ganzen Stadion verteilten Fahnen auch choreographisch untermalt. Zwischendurch brannte es auch wieder an vielen Ecken in Rotem und Gelbem Pyro. Diese Fackeln wurden dann aber auf der Laufbahn entsorgt. Sportlich wurde das Spiel durch einen Elfmeter recht früh entschieden. Doch hat man schon lang nicht mehr eine so starke Auswärtsleistung Österreichs gesehen. Ein Punkt oder mehr wäre mehr als verdient gewesen. Beide Teams hatten je einen Lattentreffer und Österreich sogar mehr Spielanteile. Die serbischen Superstars waren heilfroh als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff und man dieses glückliche 1:0 über die Zeit rettete. Oft blieb den Kurven ob des gezeigte auch oft das Wort im Halse stecken, die Anfeuerung war zwar da, aber alles andere als durchgängig oder aggressiv. Es waren am Ende einfach alle froh das doch überraschend jung auftretende Team in RotWeissRot gerade noch in die Schranken weisen zu können. Nach dem Abpfiff begann dann das Nachspiel, sprich „Beine in den Bauch stehen und Warten“. Aufgrund der Angst vor weiteren Auseinandersetzungen nahm sich die serbische Polizei viel Zeit um die Heimfans zu vertreiben. Was auf eine Wartezeit von über eineinhalb Stunden letztendlich hinauslief. Erst um Mitternacht wurden auch die Gittertore des Gästesektors geöffnet und man zu den Bussen eskortiert. Da war dann wirklich kein einziger Serbe mehr vor Ort und alles blieb ruhig. Man zog sich noch das Belgrader Nachtpanorama rein und auch zurück ging’s mit Blaulichtbegleitung bis zur ungarischen Grenze. Dort wurde man abgegeben und einige Warte- und Fahrzeit später war man gegen 9.00 morgens wieder zu Hause. Es blieben die Eindrücke des tollen Spieles in einem sehr altem, aber traditionsreichen Stadion das besonders im heutigen vollen Zustand sehr geil zu besuchen war. Da man auch nicht wirklich weiß wie es mit dem Marakana und Roter Stern weitergeht, kann man jedem nur empfehlen dieses alte Stadion zu besuchen, denn es bröckelt an allen Ecken und Enden und auch der Infrastrukturstandard ist schon eher als schlecht einzustufen. Für diesen Samstagtagesausflug war’s aber ein sehr, sehr feiner Ausflug.
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